Die Hawaiianische Höhlenzikade ist vollständig blind. Statt dessen hat sie kugelrunde Antennen, die seitlich von ihrem Kopf abstehen und sicher ein wichtiges Sinnesorgan sind. Das Elektronenmikroskop offenbart sternförmige Gebilde, mutmaßlich Rezeptoren für die Geruchswahrnehmung, die sich über die Oberfläche der Antennen erstrecken. Aufgrund ihrer Wölbung kann die Anordnung der Sterne aber nie vollständig überblickt werden. Aus vielen Studienzeichnungen entwickelte ich eine Darstellung, mit der ihre ineinander verzahnte Struktur wie vom Globus zur Karte aufklappt.
Bei der Umsetzung als Wandzeichnung zeichnete ich die „Finger“ jedes Sterns mit eigens hergestellten Schwammwerkzeugen. Die transparenten Lasuren verdeutlichen den flüchtigen Charakter von Sinneswahrnehmungen. Anamorphotisch verzerrt konnte die Darstellung erst von einem Betrachtungspunkt am Kopf der Treppe entschlüsselt werden.
Die Arbeit wurde für die Einzelausstellung »Mapping the Invisible« im HAUNT Berlin angefertigt > Ausstellungen.